Ich arbeite nun schon seit acht Jahren bei AiNA soa. Die Tatsache, dass es nicht nur ein Ort zum Arbeiten ist, sondern auch ein Ort zum Lernen, ermutigt mich zu bleiben. Meine Hauptaufgabe ist die Multimedia- und Computerwartung. Aber auch die Reparatur und Installation von Geräten gehören zu meinen Zuständigkeiten. Ich bin überzeugt, dass ich den anderen Teammitgliedern mit meinen Aufgaben helfe – was mich sehr freut.
Bedarf für erneuerbare Energien
Stromausfälle gehören seit Jahren zum Alltag in Madagaskar, insbesondere in der Hauptstadt Antananarivo. Sie können kurz sein, dauern aber manchmal mehr als zwei oder sogar vier Stunden. Es kam vor, dass der Stromausfall insgesamt acht Stunden an einem Tag dauerte. Das ist so lange, wie ein ganzer Arbeitstag dauert.
Wenn wir nicht unterwegs im Einsatz sind, recherchieren wir im Internet oder erstellen Schulungsunterlagen und arbeiten am Computer im Büro. Meine Hauptaufgabe besteht darin, die Videos zu erstellen. Ohne Strom ist dies unmöglich. Es kam vor, dass ich tagsüber nichts machen konnte, weil wir keinen Strom mehr hatten, da die Stromausfälle länger dauerten. Für mich persönlich sind dies die negativen Erlebnisse meiner Arbeit.
Für Europäer mag es sehr schwierig sein, sich diese Situation vorzustellen, da viele solche Situationen noch nicht erlebt haben. Glücklicherweise kennen einige unserer Vorstandsmitglieder, die uns in Madagaskar besuchten, dieses Problem und seine Folgen. Der Vorstand beschloss daher, die Nutzung von Solarenergie zu prüfen. Eine grosszügige Spende für die Solarpanels und den Transport (von Basel her per Schiffscontainer) ermöglichten diesen Schritt. Nach drei monatiger Reise kamen die Panels mitten in der Regenzeit an. Nach einigen Monaten – als es trockener und sonniger wurde – konnten wir mit den Vorbereitungen für die Installation starten.
AiNA soa, ein Arbeitsplatz und ein Anwendungsbereich
Ich glaube, ich gehöre zu den Menschen, die handwerklich begabt sind. Es ist eins meiner Hobbies, Dinge zu reparieren oder zu gestalten. Während COVID 19 nutzte ich die Einschränkungen, um lernen mit Metall zu arbeiten. Durch verschiedene Anfertigungen verbesserte ich nach und nach meine Fähigkeiten. Ich begann mit der Herstellung von kleinen Regalen, dann fertigte ich Tore, Schutzgitter und Fensterläden an.
Als die beiden Solarpannels nach Madagaskar geliefert wurden, war die grosse Frage, wie wir sie auf unserem Dach installieren sollen. Sie sind mit einer Länge von 2 Metern recht gross.
Unsere Vereinspräsidentin, Jacqueline Ribeli, überliess uns die Wahl, ob wir die Installation in Auftrag geben oder sie selbst übernehmen wollten. Als mich meine Vorgesetzten fragten, ob ich es tun könnte, zögerte ich keinen Augenblick und sagte zu. Denn ich mag solche Herausforderungen.
Es bereitet mir viel Freude, meine Fähigkeiten einzusetzen. Die Herstellung der Stützen für die Solarmodule gab mir die Gelegenheit, genau das zu tun. Da sie stark und solide sein müssen, mussten wir sie aus Metall herstellen.
Die Idee war, eine Plattform auf den Dächern zu schaffen, um die Installation der Panels zu erleichtern und sie in die richtige Richtung und im richtigen Winkel auszurichten. Auf diese Weise werden die Pannels die erwartete optimale Energie liefern.
Herausforderungen waren die Schräge des Dachs und dass das Dach nicht mehr sehr stark ist. Zudem waren mit 2m Länge die Kollektoren recht gross. All dies erschwerte die Messungen.
Aber ich gab mein Bestes und setzte meine vorhandenen Fähigkeiten und Erfahrungen ein, die Installation umzusetzen. Ich war überglücklich, als ich mein Ziel erreichte.
Danke
Besonders dankbar bin ich meinen AiNA soa-Teamkollegen für das Vertrauen, das sie mir schenkten. Zudem halfen sie mir, alles Material aufs Dach zu bringen.
Ich möchte mich an dieser Stelle aber auch bei den Spendern von AiNA soa bedanken. Dank der Solarpanels, gehören die Stromausfälle nun der Vergangenheit an!
Rado, IT-Techniker & Assistenzinstruktor