Das Jahr 2024 war geprägt von vielen bereichernden Einsätzen für AiNA soa. Darunter war auch meine erste Reise als Assistenztrainerin nach Manakara, die für mich eine unvergessliche Erfahrung bleibt. Denn im Oktober hatte ich die Gelegenheit, das medizinische Team bei einem Einsatz in der südöstlichen Region Madagaskars zu unterstützen, das heisst ausserhalb von der Hauptstadt Antananarivo. Manakara ist eines der Gebiete, in denen wir Erste-Hilfe-Schulungen für junge Menschen anbieten.
Meine Arbeitsroutine
Ich arbeite seit drei Jahren bei AiNA soa als Sekretärin und Kommunikationsbeauftragte. Hin und wieder begleite ich das medizinische Team, um Erste-Hilfe-Schulungen in der Hauptstadt anzubieten, aber diese Einsätze sind eher selten. Normalerweise besteht meine Hauptaufgabe darin die Einsatzwochen für die Erste-Hilfe-Schulungen aus der Ferne (vom AiNA soa Büro aus) zu organisieren: die Kommunikation mit den lokalen Koordinatoren, das Erstellen der Teilnehmerlisten sowie die Verwaltung von logistischen Angelegenheiten und die Unterkünfte für das Team.
Mein Learnings aus dem Einsatz in Manakara
Der Einsatz in Manakara war eine unglaublich bereichernde Erfahrung für mich. Ich konnte völlig neue Perspektiven entdecken und meine beruflichen Fähigkeiten auf verschiedene Weisen weiterentwickeln:
Stärkung der Kommunikation und Organisation
Die persönliche Begegnung mit den lokalen Koordinatoren und Teilnehmern hat meine Arbeitsweise verändert. Durch meine Anwesenheit vor Ort konnte ich die Herausforderungen besser verstehen, mit denen sie konfrontiert sind, einschliesslich der Schwierigkeit, die Verfügbarkeit der Teilnehmer und einiger Organisatoren zu koordinieren.
Diese direkte Begegnung ermöglichte es mir, meine Kommunikation zukünftig anzupassen und nach effektiveren Methoden zu suchen, um eine bessere Organisation zu gewährleisten.

Bereicherndes kulturelles Eintauchen
Im Laufe der Jahre erlebte ich viele Schwierigkeiten in meinem Land mit: Inflation, Stromausfälle, Wassermangel, Verschlechterung der Infrastruktur und der Umwelt… Nach und nach schwand mein Stolz, Madagassin zu sein. Stattdessen machte sich ein Gefühl der Unsicherheit über die Zukunft Madagaskars und künftiger Generationen in mir breit.
Die Reise nach Manakara entfachte jedoch eine unerwartete Hoffnung in mir. Sie erinnerte mich daran, wie aussergewöhnlich reich Madagaskars Kultur und Landschaft ist, worum mich viele Menschen im Ausland beneiden. Das Abenteuer begann schon zu Beginn mit üppigen Landschaften und unvergesslichen Begegnungen. Durch den Kontakt mit der lokalen Bevölkerung entdeckte ich ihre Lebensweise, ihre Traditionen wie auch ihren Dialekt. Zum Beispiel lernte ich einige lokale Ausdrücke zu verwenden, wie den Begriff „Akory“ für die Begrüssung anstelle von „Manao ahoana“. Dadurch kann ich die Kommunikation verbessern und eine authentischere Verbindung mit den Teilnehmenden während unserer Schulungen und Aufenthalte vor Ort schaffen.

Dieser Einsatz hat mich ermutigt, mehr Verantwortung zu übernehmen und mein Engagement für mein Land zu erneuern. Die Einsatzwoche hat meinen Wunsch bestärkt, auf meine eigene, kleine Weise zu einer positiven und nachhaltigen Veränderung beizutragen.
Ein erneuertes Bekenntnis
Der Enthusiasmus der jungen Menschen und ihre Lernbereitschaft erinnerten mich daran, wie wichtig unsere Arbeit bei AiNA soa ist. Jede Schulung, die wir anbieten, ist mehr als reine Wissensvermittlung: Sie rettet Leben und stärkt die Solidarität innerhalb der Gemeinschaften.
Die Zeit in Manakara zeigte mir, dass unsere Wirkung weit über die Vermittlung von Erster Hilfe hinausgeht. Sie trägt dazu bei, Einzelpersonen zu stärken, lokale Fähigkeiten zu entwickeln und eine sicherere Zukunft für alle aufzubauen. Zu sehen, wie die Teilnehmenden die Techniken mit Ernsthaftigkeit und Engagement verinnerlichten, bestärkte meine Überzeugung, dass jeder Einsatz zählt. Diese Erfahrung hat mich noch mehr motiviert, mich aktiv an der Weiterentwicklung unserer Aufgabe zu beteiligen und dass das Leben von noch mehr Menschen verbessert werden kann.
Ein grosses Dankeschön an das gesamte Team und an alle, die uns bei der Durchführung dieser Aufgaben unterstützt haben. Ich hoffe, dass das Jahr 2025 ein noch fruchtbareres Jahr sein wird und Veränderung und eine nachhaltige Wirkung für Madagaskar bringen wird.

Liebe Grüsse
Mirana, Sekretärin & Kommunikation