Wenn Vertrauen in Anerkennung übergeht
Die Schulung der UNICEF-Mitarbeitenden im letzten Jahr war bereits eine grosser Grund der Freude für unser Team. In diesem Jahr war die Freude noch grösser, als die UN-Klinik uns für eine neue Zusammenarbeit kontaktierte, an der mehrere UN-Organisationen beteiligt waren, ohne dass wir zuvor aktiv auf sie zugegangen waren. Dieses erneute Vertrauen ist ein starkes Zeichen für die Relevanz und Glaubwürdigkeit unserer Arbeit.
Unsere Aufgabe war es, theoretisches und praktisches Erste-Hilfe-Wissen zu stärken, um eine schnelle und angemessene Reaktion auf medizinische Notfälle am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Tsito und Ny Ony führten einen dreiwöchigen Einsatz im Süden Madagaskars durch, einer kulturell reichen, aber schwer zugänglichen Region.

Über die Schulungen selbst hinaus, gaben die Begegnungen mit den Leuten diesem Einsatz einen besonderen Sinn. Das Zeugnis von Mamy, einem UNICEF-Mitarbeiter, dessen Arm noch die Spuren einer schlecht behandelten Fraktur trägt, berührte unser Team zutiefst. Seine Worte «Wenn ich nur gewusst hätte, dass ein einfaches Stück Holz und ein Stoffstreifen all das hätten verhindern können…», erinnern uns eindrücklich daran, warum solche Schulungen so wichtig sind. Das durchweg positive Feedback der Teilnehmenden und Organisatoren bestätigt die Wirkung der Schulung und motiviert uns, weiterhin solche durchzuführen und Wissen zu teilen.
«Wenn ich nur gewusst hätte, dass ein einfaches Stück Holz und ein Stoffstreifen all das hätten verhindern können…»
FA-WAY: Heute pflanzen, um morgen zu retten
Nach zwei Jahren Umsetzung wurde das FA-WAY-Projekt offiziell in den vier Interventionsbezirken im Osten Madagaskars abgeschlossen. Das Projekt richtete sich an Frauen und junge Menschen und hatte das Ziel, die lokalen Erste-Hilfe-Kapazitäten nachhaltig zu stärken.
Die Ergebnisse sprechen für sich: 1.023 Frauen und junge Menschen erhielten eine umfassende Grundausbildung in Erster Hilfe, während 40 Teilnehmende zu Erste-Hilfe-Ausbildern geschult wurden. Um die Nachhaltigkeit zu sichern, wurden während der offiziellen Abschlusszeremonien, die in jedem
Bezirk organisiert wurden, Schulungskits an die Regionaldirektion für Jugend und Sport übergeben.
Über die Zahlen hinaus steht FA-WAY für besser vorbereitete Gemeinden, potenziell gerettete Leben und Wissen, das weitergegeben wird. Aufbauend auf diesem Erfolg ziehen wir eine neue Projektphase in Betracht, um das Projekt auf die zentral-westlichen Regionen Madagaskars auszuweiten, insbesondere auf Mandoto, Malaimbandy, Miandrivazo und Morondava.
Das Unerwartete in Chancen verwandeln
Das Jahr war auch geprägt von Schulungen, die zwar ursprünglich geplant waren, aber aufgrund unvorhersehbarer Umstände verschoben werden mussten. Unerwartet konnten diese Aktivitäten schliesslich noch in den letzten Monaten des Jahres durchgeführt werden, kurz vor unserer jährlichen Pause.
Die Erste-Hilfe-Schulung für das Personal der Schweizer Botschaft in Madagaskar, die durch institutionelle Veränderungen verzögert wurde, fand im Dezember statt. Sie bot uns die Gelegenheit, unsere Arbeit/die Arbeit von AiNA soa ganz konkret vorzustellen und unsere Wertschätzung für die Unterstützung als Schweizer Organisation zum Ausdruck zu bringen.
Eine weitere Schulung, die in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Öffentliche Sicherheit durchgeführt wurde und sich an Polizeibeamte richtete, wurde dank einer bemerkenswerten lokalen Mobilisierung in Ambatondrazaka ermöglicht. Dadurch konnten 79 Polizeibeamte aus der Region Alaotra Mangoro ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse verbessern – eine Initiative, die bereits von den regionalen Behörden gelobt wurde.
Auch die Schulung für die Leiterinnen und Leiter von Pflegezentren unter dem Ministerium für Bevölkerung und soziale Solidarität trug dazu bei, Präventions-, Sicherheits- und Kinderbetreuungspraktiken zu stärken. Das grosse Interesse der Teilnehmenden und die sehr positiven Auswertungsergebnisse bestätigen die Nützlichkeit und Wirkung dieser Einsätze.
Fazit
Dieses Jahr hat uns eine wichtige Lektion gelehrt: Trotz unerwarteter Herausforderungen, Hindernisse und Momente des Zweifelns eröffnet das Voranschreiten mit Überzeugung, Ausdauer und Vertrauen in unsere Aufgabe als AiNA soa stets neue Wege. Jede überwundene Herausforderung, jede durchgeführte Schulung und jede menschliche Begegnung erinnerte uns daran, dass nachhaltige Wirkung durch Beständigkeit und echtes Engagement entsteht.
Zum Jahresende wünschen wir allen frohe Feiertage und ein neues Jahr voller Hoffnung, Solidarität und gemeinsamen Erfolg.








