Als AiNA soa 2013 in Madagaskar gegründet wurde, fiel von Anfang an eines besonders auf: das Prinzip, mit einer sparsamen Denkweise zu leben und zu arbeiten. Diese Haltung ist bis heute ein Grundpfeiler unserer Beständigkeit und unseres Wachstums.

Für mich persönlich ist die vielleicht grösste Erkenntnis, wie wertvoll es ist, sparsam und bedacht mit Ressourcen umzugehen. Was einst aus der Not heraus begann, ist heute ein Lebensstil geworden – einer, der mein Leben, meine Führungsweise und meine Entscheidungen nachhaltig prägt.

Das Leben ist unvorhersehbar; wir wissen nie, was der nächste Tag bringt. Türen können sich schliessen, Chancen verschwinden und selbst die besten Pläne können sich plötzlich ändern. In den Anfangstagen trafen unsere Leiter kluge und mutige Entscheidungen, um sicherzustellen, dass unsere begrenzten Ressourcen mit Sorgfalt eingesetzt wurden. Genau deshalb hat AiNA soa nicht nur überlebt, sondern konnte auch nachhaltig wachsen.

Rückblickend ist diese Geschichte mehr als nur die Entwicklung einer Organisation – sie ist ein wertvolles Zeugnis. Sie erinnert uns daran, dass mit Bedachtsamkeit, Weitblick und Vertrauen selbst kleine Anfänge zu etwas Bedeutsamen und Dauerhaften führen können.

Den Umgang mit dem, was da war, lernen

Im Jahr 2013 verfügte unsere Organisation über nur sehr begrenzte Mittel – gerade genug, um einige Monate zu überstehen. In dieser Zeit haben wir gelernt, mit dem, was wir hatten, weise umzugehen: nur das Nötigste zu verwenden und immer etwas beiseitezulegen für den Fall, dass Dinge anders laufen als geplant.

Wir arbeiteten mit einfacher Ausrüstung, um unsere täglichen Aufgaben zu erledigen. Es gab keine modernen Geräte und nur das nötigste Material, oft wurden wir kreativ in Lösungsfindungen.  Genauso war es mit den Erste-Hilfe-Schulungen, wo wir lernten, mit dem zu arbeiten, was gerade verfügbar ist – wir haben das Beste aus unseren Mitteln gemacht.

Unsere Finanzen waren auf den Rappen genau kalkuliert. Wir kauften nur das Notwendige und jede Ausgabe wurde genau erfasst. Das war ein guter Startpunkt.

Diese kleinen Anfänge bei AiNA soa legten das Fundament für etwas Grösseres. Indem wir mit dem, was wir hatten, sorgfältig umgingen, gewannen wir langsam Vertrauen – sowohl von unseren lokalen Partnern als auch von treuen Unterstützern im Ausland. Durch gezieltes Sparen konnten wir stabil bleiben und gleichzeitig investierten wir nach Prioritäten, worauf wir vertrauen konnten und was unsere Wirkung vervielfachte. Was mit wenigen Mitteln und einem kleinen Team begann, ist heute eine Organisation, die weit mehr Familien, Vereinigungen, Organisationen und Gemeinschaften erreicht.

Wie AiNA soa wuchs

Gestartet wurde mit wenig. Unsere ersten Begünstigten kamen aus unserem unmittelbaren Umfeld – Bekannte, Freunde, Freunde von Freunden und lokale Pastoren. Ihre positive Reaktion war für uns eine grosse Motivation weiterzumachen.

Kurz darauf gingen wir eine Partnerschaft mit  einem lokalen medizinischen Institut ein. Diese Zusammenarbeit öffnete uns die Tür zu einem wichtigen öffentlichen Partner – dem Gesundheitsministerium. Gemeinsam erarbeiteten wir unser erstes Handbuch: Vonjy Aina („Erste Hilfe“). Mit der offiziellen Veröffentlichung dieses Buches wurde unsere Beziehung zum Gesundheitsministerium weiter gefestigt. Zu dieser Zeit lag unser Fokus auf Gesundheitspersonal und Gemeindemitarbeitern in mehreren Bezirken der Region Alaotra Mangoro.

Mit der Zeit weiteten wir unsere Arbeit auf weitere Regionen aus: die westliche Region Bongolava, dann in den Südosten nach Atsimo Atsinanana. All dies wäre ohne das Vertrauen und die Unterstützung der AiNA soa-Spender nicht möglich gewesen. Wir sind zutiefst dankbar. In unseren Tätigkeitsberichten, die wir schreiben, sind detaillierte Informationen über die Zahl der geschulten Personen, die versorgten Regionen und die Verwendung der Spenden zu finden. Diese auch finanzielle Transparenz ist uns wichtig.

Heute, gut 12 Jahre später, ist AiNA soa stark gewachsen – nicht nur personell, sondern auch durch Partnerschaften mit drei neuen wichtigen Ministerien. Darüber hinaus vertrauen uns nun auch Privatunternehmen, internationale Organisationen und sogar Botschaften und nehmen unsere Dienste in Anspruch.

Unser Team in Madagaskar ist auf 11 engagierte Mitarbeitende gewachsen, die gemeinsam daran arbeiten die Vision von AiNA soa umzusetzen: alle vier Teile des Landes zu erreichen. Unser Jahreskalender ist mittlerweile sehr gut gefüllt. Immer mehr Menschen werden auf uns aufmerksam – durch persönliche Empfehlungen, soziale Medien oder unsere Website. Diese Sichtbarkeit stärkt unsere Mission weiterhin.

Die Vorteile von Sparsamkeit

Als eine der Personen, die von Anfang an dabei ist, durfte ich mit eigenen Augen sehen und miterleben, wie sich AiNA soa in jeder Hinsicht weiterentwickelte. Jahr für Jahr wachsen wir weiter!

Ich verstehe jetzt, warum unsere damaligen Leiter den Weg von Sparsamkeit und Bedacht Sein wählten: Nachhaltigkeit, Beständigkeit, Glaubwürdigkeit und finanzielle Stabilität wurden dadurch ermöglicht. Wären wir verschwenderisch gewesen – ob AiNA soa heute noch existieren würde? Wir sind dankbar, dass unsere Organisation immer noch stark ist und so in die Zukunft blicken darf.

Das bedachte und sparende Denken, formte nicht nur unsere Finanzen, sondern auch unsere Mitarbeitenden. Es wurde eine Kultur der Verantwortung geschaffen. Dieser Ansatz lehrt jedes Teammitglied, Ressourcen wertzuschätzen, Kreativität zu fördern, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam zu arbeiten.

In den Anfangsjahren hatten wir noch wenig Material – das Team improvisierte viel und arbeitete mit dem, was verfügbar war. Dadurch waren wir nicht nur sparsam, sondern stärkten auch unsere Widerstandskraft. Später, mit wachsender Unterstützung und mehr Finanzen, konnten wir in besseres und passenderes Schulungsmaterial investieren. Bis heute prägt uns noch immer das Prinzip aus unseren Anfangszeiten: „Mach das Beste aus dem, was du hast.“

Für AiNA soa ging Sparsamkeit stets Hand in Hand mit klugen Investitionen. Durch bewussten sparsamen Umgang konnten wir unerwartete Herausforderungen meistern, während strategische Investitionen in Personal, Programme und Schulungen unser Wachstum ermöglichten. Ohne die Grosszügigkeit treuer Spender, besonders aus der Schweiz, wäre all das nicht möglich gewesen. Ihr Vertrauen und langfristige Unterstützung ermöglichten es, unsere Arbeit nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern weiter auszubauen.

Sparsamkeit gab uns Stabilität – Grosszügigkeit und Vertrauen öffnete neue Türen. Zusammen erzählen sie die Geschichte des Wachstums von AiNA soa – ein Zeugnis dafür, dass kleine Anfänge, klug verwaltet, langfristige Früchte tragen können.

DANKE

Mit diesem Blog möchte ich besonders meine Dankbarkeit auszudrücken – Danke,

– an die Leserinnen und Leser dieses Blogs: Ihr seid hier, weil euch etwas im Herzen berührt hat.
– an die Gründer, die gute Prinzipien gelegt und AiNA soa den Weg bereitet haben.
– an die lokalen Mitarbeitenden, die ihre Arbeit mit Hingabe tun.
– an die Vorstandsmitglieder in der Schweiz, die ihr Bestes für dieses Projekt geben.
– und nicht zuletzt DANKE an jeden einzelnen Spender: eure Grosszügigkeit machte und macht unsere Arbeit möglich

Jimmy, HR und Buchhalter