Das Erste-Hilfe-Schulungsprogramm «Vonjy AiNA» wird auch in diesem Jahr fortgeführt, weiterhin mit dem Fokus auf jungen Erwachsenen. Als Teilprojekt sollen die Erste-Hilfe-Schulungen aktuell besonders in vier Bezirken an der Ostküste von Madagaskar durchgeführt werden.
Als wichtige Etappe vor Start der Schulungen fanden im Februar die Höflichkeitsbesuche in dieser Region statt. Dabei war es das Ziel, den lokalen Akteuren den Inhalt des Projekts sowie den Projektplan vorzustellen. Wir haben Gouverneure, Bürgermeister und Direktoren getroffen, die alle die Bedeutung des Projekts anerkannten und es mit offenen Armen empfingen.
In dieser Zeit hatten wir auch Gelegenheit, einige der künftigen Teilnehmenden des Projekts kennenzulernen. Während der Sensibilisierungsveranstaltungen konnten wir ihnen einen Einblick in das geben, was sie während der Schulung erwartet, um sie zu ermutigen, sich anzumelden.
Das Projekt in dieser Region wird über zwei Jahre laufen. Bereits im März 2024 werden wir mit den ersten Schulungen starten. Unser Ziel ist es, durch diese ersten Erste-Hilfe-Schulungen rund 500 aktive Ersthelfer in diesen vier Bezirken zu haben. Unter diesen jungen Menschen werden wir die engagiertesten, mit gutem Potenzial, auswählen und sie zu neuen Erste-Hilfe-Instruktoren ausbilden. Denn in dem nächsten Jahr sind Ausbildungskurse für neue Instruktorinnen und Instruktoren geplant, so dass wir sicher sein können, dass die Wissensvermittlung immer weiter fortgesetzt wird. Auch wenn AiNA soa sich in einer anderen Region engagiert.
Impressionen der Treffen mit unterschiedlichen Personen, in der aktuellen Projektregion
Durstig auf einer Piroge
Abgesehen von unserer Haupttätigkeit, erleben wir aktuell eine immer stärkere Wasserprobleme. Einige Stadtteile um Antananarivo (Hauptstadt Madagaskars) leben bereits seit vielen Jahren mit Wasserversorgungsproblemen. Leider können diese nicht so einfach gelöst werden – im Gegenteil – es wird immer schlimmer und betrifft inzwischen fast alle Viertel der Stadt. Somit sind auch die meisten Mitarbeitenden von AiNA soa und unsere Büroräumlichkeiten davon betroffen.
Die Beeinträchtigungen auf das tägliche Leben sind enorm. Ohne sauberes Wasser kann man nicht einfach kochen. Zusätzlich kann man sich auch kaum richtig waschen, denn das wenige Wasser reicht knapp zum Zähneputzen und Gesicht waschen. Duschen wird zum Luxus.
Es gibt keine offiziellen Erklärungen der Behörden, weshalb es diese Herausforderung mit dem Wasserhaushalt gibt. In der Trockenzeit heisst es jeweils, dass es nicht genügend geregnete habe und nun in der aktuellen Regenzeit heisst es, die Wasserleitungsrohre seien zu alt.
Jeder Haushalt muss seine eigene Lösung finden, um mit der Situation fertig zu werden. Jeder braucht ein paar Behälter, um Wasser zu speichern. So begann die Hochkonjunktur der „gelben Behälter“. Wohlhabendere Familien können grössere blaue Fässer kaufen. Doch selbst wenn die Menschen zu Hause einen solchen Wassertank haben, müssen viele jede Nacht um 2 Uhr aufstehen, um ihn zu füllen. Denn dies ist meistens die Zeit, in der das Wasser plötzlich zurückkommt. Aufgrund der vielen schlaflosen Nächten, erlebte ein Familienmitglied eines AiNA soa-Mitarbeiters, dass der eigene Blutdruck angestiegen ist. Wir hoffen, dass sich die Lage bald wieder etwas beruhigen wird. Denn paradoxerweise ist Madagaskar eines der wasserreichsten Länder der Welt.
Komm, wir laufen wieder gemeinsam!
Bereits zum sechsten Mal findet der Sponsorenlauf vom AiNA soa Team, im Setting des Wings for Life Run statt. Wir hier in Madagaskar sind zum dritten Mal mit am Start. Es ist für uns eine Gelegenheit, um aktiv Geld für unsere Aktivitäten zu sammeln. Dieses Jahr haben wir die bisher höchste Teilnehmerzahl unter dem Banner von AiNA soa (35 Personen, davon 11 in Madagaskar und 24 in der Schweiz, stand 3. März 2024). Auf unserer Sponsorenlaufseite sind alle Läuferinnen und Läufer zu sehen. Wir freuen uns sehr über jede Unterstützung. Dies ist eine grosse Motivation, um am 5. Mai so weit wie möglich zu rennen. Falls du selbst mitrennen möchtest, kannst du dich auch sehr gerne melden.
Wir freuen uns sehr, dass wir dank deinem Interesse und Unterstützung für unserer Arbeit weiterhin aktiv sein dürfen.
Herzlichst,
Mirindra