Das Schönste und Ermutigendste an unserer Arbeit bei AiNA soa ist zu hören, welche Auswirkungen unsere Erste-Hilfe-Schulungen auf die Teilnehmer haben. Sie benennen sich am Schluss nicht mehr ängstlich, sondern sich befähigt zu fühlen, nicht mehr schnell panisch werdend, sondern bedacht und mitdenkend. Von diesen Veränderungen profitieren nicht nur die Teilnehmer, sondern auch ihre Gemeinden und Dörfer.

„Danke, dass ich noch teilnehmen durfte!“

Im vergangenen September führte unser Team eine Schulung für Jugendliche und Pfadfinder in Mananjary und Ifanadiana, an der Südostküste durch. Eine Woche vor der Schulung war die Teilnehmerliste bereits voll. Der örtliche Beamte, der für die Anmeldungen zuständig war, fragte uns, ob Davidson, der aus einem weit entfernten Dorf kommt, noch zusätzlich teilnehmen darf oder nicht. Davidson liess nicht locker mit der Bitte noch teilnehmen zu dürfen. Wir stimmten zu.

Davidson ist einer der Pfadfinder-Leiter in seiner Gegend. In seiner Region gibt es nur sehr wenige Gesundheitszentren und es fehlt in dieser Region an medizinischem Personal. Die Menschen müssen viele Stunden laufen, um zu einem Gesundheitszentrum zu gelangen.

Um zur Schulung nach Mananjary zu gelangen, musste Davidson zunächst zwölf Kilometer nach Nosy Varika laufen und dann für eine Strecke von 110 Kilometern eine sieben-stündige Fahrt mit der Fähre über den Pangalane-Kanal.

Als das AiNA soa-Team Mananjary verliess, erhielten wir die folgende Nachricht auf unserem Bürotelefon: „Danke, dass ich an der Schulung teilnehmen durfte! Meine neuen Fähigkeiten werden meiner Gemeinde helfen. Das durfte ich bereits erleben…“.

Zeugnisse vermehren sich

Davidson ist nicht der Einzige, der den Nutzen der Erste-Hilfe-Schulung sieht und erlebt. Auch Herr Copertinot bestätigte den Nutzen im Bezirk Ifanadiana, wo er Delegierter für Jugend und Sport ist. Die Dörfer liegen in den Hügeln und Wäldern. Die meisten von ihnen sind nicht mit dem Auto erreichbar. Daher hat er sein Bestes geben, um Jugendliche für die Teilnahme zu sensibilisieren. Auch er selbst nahm aktiv an der Schulung teil.

Cheftaine Lucie ist eine Pfadfinder-Leiterin aus dem Dorf Ranomafana, dem bekannten Waldreservat von Madagaskar. Sie erfuhr von der Erste-Hilfe-Schulung in Ifanadiana und beschloss, die 25 Kilometer lange Strecke mit drei anderen Pfadfinder-Leitern per Taxi zurückzulegen. Sie erzählt: „Wir hatten bereits einige allgemeine Informationen über Erste Hilfe, aber eure Schulung hat uns die Gründe für Handlungen und zu ergreifende Massnahmen gut erklärt. Dies wird uns helfen, in unseren Teams zu beachten und anzuwenden, wenn wir Lager haben.“

Es ist Teil der Vision von AiNA soa, Wissen über Erste Hilfe auch an die schwer erreichbaren Orte zu bringen, wo der Bedarf noch grösser ist. Im Moment sind wir durch geografische Herausforderungen eingeschränkt – umso mehr freuen wir uns, wenn Menschen aus den schwer erreichbaren Gebieten an unseren Schulungen im nächstgelegenen Dorf teilnehmen können.

Herzliche Grüsse,

Laza

Direktor